Mikro-Festival
Am Samstag, den 14. September war ich beim Mikro-Festival des Cargo Theaters in Freiburg. In 7 Minuten haben sich verschiedene Theatergruppen vorgestellt. Es war erstaunlich, was in dieser kurzen Zeit entstehen konnte und welch’ einen wunderbaren Eindruck von der Vielfalt der Freiburger Theaterszene dadurch gewonnen werden konnte. Ein Stück hieß Ich fühl’s nicht. Wenn ich an dieser Stelle nur auf dieses eine Stück eingehe, sagt das nichts darüber aus, dass ich nicht viele andere Inszenierungen ebenfalls interessant fand. Dass ich auf das Stück zu sprechen komme, hat vor allem damit zu tun, dass es mich erinnert hat an Essays, die ich vor allem in der Coronazeit geschrieben habe. Ich möchte den Faden wieder aufgreifen und sie hier in meine Notizen einfügen.
Comiclesung Ich fühl’s nicht
In der Ankündigung des Literaturhaus Freiburg, wo das Stück dieses Jahr im April in voller Länge aufgeführt wurde, ist zu erfahren, dass das unabhängige Künstler*innen-Kollektiv Storytelling Engines diese szenische Comiclesung zwischen Wort, Bild und Beats inszeniert hat. Dabei geht es ihnen um ein Plädoyer für die Liebe, die sich von den Zwängen der Konsumgesellschaft befreit. Zum Inhalt erfährt mensch:
Warum enden Liebesgeschichten im Allgemeinen schlecht? Warum enden sie überhaupt? Und was hat das mit dem Zeitalter des Spätkapitalismus zu tun? In ihrem Sachcomic „Ich fühl’s nicht“ (Avant Verlag, 2020) verhandelt die schwedische Künstlerin Liv Strömquist die Gefühlslage der heutigen Gesellschaft aus feministischer Perspektive. Anhand soziologischer und philosophischer Theorien zeigt sie mit Witz und Verve, wie der Selbstoptimierungswahn uns zu Narzisst*innen macht und die liberale Marktlogik in intimste Bereiche des Lebens vordringt.
Die beiden Abbildungen finden sich auf den Seiten des Avant-Verlags, wo der Comic erschienen ist.
Meine Essays – Chaos und Eros – sind an dieser Stelle verlinkt. Ich habe sie vor allem in Auseinandersetzung mit Platons Gastmahl, Michel Foucault und Byung-Chul Han geschrieben. Mit Han ebenso wie mit Platon hat sich Liv Ströquist ebenfalls in ihrem Comic beschäftigt. Ich möchte weiter daran mit aktuellen Überlegungen anknüpfen. Das kommt noch.
Hier habe ich noch einen Ausschnitt aus der Inszenierung des Staatsschauspiel Dresden eingestellt.