nonlinearer Werdegang

Furchtbares hat die Menschheit sich antun müssen, bis das Selbst, der identische, zweckgerichtete, männliche Charakter des Menschen geschaffen war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt!

                               Theodor W. Adorno und Max Horkheimer
                          

Ein Leben zwischen
Kunst und Wissenschaft 

Unmutsäußerungen gegen die Eindimesionalität des akademischen Lebenslaufs kommen mir – zumindest hinter vorgehaltener Hand – vielerorts zu Gehör, doch die Anpassung ans Hochschulsystem läuft weitestgehend ungebrochen. Die Orientierung an Fördermöglichkeiten überlagert intrinsische Bedürfnisse, Forschungsfragen voranzutreiben. Disziplinär diszipliniert wird der Blick über den Tellerrand trotz aller Lippenbekenntnisse zur fächerübergreifenden Auseinandersetzung selten eingeübt und gepflegt. Schließlich kosten die damit verbundenen Perspektivwechsel und Übersetzungsleistungen das, wessen wir inzwischen am meisten ermangeln: Der Zeit. Uns fehlt die Muße unsere Erkenntnisse nicht nur nebeneinander herlaufen zu lassen, sondern zueinander in Dialog zu setzen und uns aufeinander zu zubewegen.
So stellt das vorliegende Portfolio meinen Werdegang in einer Form da, die meinem Schaffen weit deutlicher Ausdruck zu verleihen vermag, als es die klassische lineare Wiedergabe einer akademischen Vita vermag. Aufzeigen möchte ich die wesentlichen Stationen meines Werdegangs, die sich in den drei Bereichen ereignet haben: Kunst, künstlerische Forschung und Kulturwissenschaft.
Es gingen immer wieder jeweils entscheidende Impulse von den in den unterschiedlichen Genre gemachten Erfahrungen aus. Dieses Wechselspiel möchte ich veranschaulichen und aufzeigen, dass sich daraus eine rhizomatische Struktur entwickelt hat und weiter zu entfalten sucht. Eine fassettenreiche Biografie einer wissenschaftlich-künstlerisch Forschenden kommt darin zum Ausdruck. Eine Weigerung bricht sich an dieser Stelle Bahn, die immer noch stark männlich geprägte akademische Landschaft in ihrer Monokultur zu akzeptieren. Vielmehr treibt mich die Frage voran, wie wir eine diverse, das bedeutet (geschlechter-)gerechte, partizipative und nachhaltige Form der Wissensgenerierung vorantreiben können. Der voranschreitenden Altersdiskriminierung zum Trotz – die Erfahrungswissen durch wissenschaftspolitische Reglements straft – plädiere ich für die Wertschätzung von Mannigfaltigkeit oder benenne ich es mit dem derzeit gängigen Begriff: für die Wertschätzung von Diversität.

Wer sich für das ein oder andere Projekt interessiert, kann unter Webdokus weitere Informationen finden.

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